Frohe Ostern!

Das Osterfest wird nicht nur im christlichen Glauben mit dem Thema “Auferstehung” verbunden. Gewissermaßen bedient sich auch die Natur dieses Mechanismus’.

Nach dem Frühlingsanfang, also dem Punkt der ersten Tag-/Nacht-Gleiche, folgt früher oder später der erste Vollmond, was dem zunehmenden Tageslicht sozusagen den ersten Höhepunkt verpasst. Der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Primär-Äquinoktium also, das ist unser Osterfest. Klingt kompliziert und recht willkürlich, gleichwohl ist es eines der höchsten Feste der Christen. Es steht sogar im Kalender. Somit ist klar: Das Christentum gehört zu Deutschland.

Noch keine vier Monate ist es her,  dass ich davor warnte, den Weg zu verlassen, und die Warnung hat nichts von ihrer Aktualität verloren. Auch wenn ich – gerade im Bereich der Softwareentwicklung – sogar zu Gegenteiligem rate, nämlich gelegentlich den Weg durchaus zu verlassen und neue Pfade zu beschreiten, im Leben selbst bin ich doch ziemlich zurückhaltend damit. In beiden Bereichen halte ich es für sinnvoll, gelegentlich und wohlüberlegt Neues zu probieren. Aber dieser Wunsch nach Veränderung muss immer von innen kommen, und er muss mit Bedacht umgesetzt werden.

Veränderungen

Ostereier

Oh Gott, schon wieder ein neues Tool!
Foto: Alexa

“Sich verändern wollen ist gut, sich verändern müssen ist schmerzhaft”, diesen Spruch habe ich mal irgendwo gelesen. Gerade im Betrieb wird uns das immer wieder vor Augen geführt. Da will der Entwickler vielleicht Eclipse anstelle von Visual Studio verwenden, oder Python statt C#, Git statt SVN. Das tut er freiwillig, er hat sich das gut überlegt und geht mit sorgfältiger Planung an die Umsetzung. Aber wie oft heißt es, “nein, kommt nicht in Frage, wir haben schon immer mit SVN gearbeitet, und was vor 20 Jahren gut war ist auch heute noch gut”?

Im Gegensatz dazu wird auf dem Golfplatz entschieden, dass nun SAP eingesetzt wird. Da gibt es natürlich sofort einen Umsetzungsplan, der haarklein von jetzt bis später definiert, was wann wie geändert wird, und alle haben sich danach zu richten. Ob sie das wollen, danach hat niemand gefragt. Klar, sonst wäre es vielleicht nicht SAP geworden. Man hätte zumindest auch noch andere Alternativen in Erwägung ziehen können. Aber wer will schon eine sorgfältig durchdachte Entscheidung fällen?

Auferstehung? Unmöglich!

Doch was hat das alles mit Ostern zu tun? Das ist schnell erklärt. Der Legende nach ist Jesus nach seiner Kreuzigung von den Toten wiederauferstanden. Wenn die Menschen damals, statt sich zu freuen darüber diskutiert hätten, dass so etwas ja völlig unmöglich sei und vor allem bestimmt irgendetwas seltsames dahinter stecken müsse, sicherlich mit bösen Absichten und so weiter … kurz gesagt, wenn sie gequatscht hätten statt die Chance wahrzunehmen, die sich ihnen bot, dann würden wir heute sicher nicht Ostern feiern.

Vielleicht wäre es auch heute an der Zeit, gewisse Strömungen unserer Gesellschaft ernster zu nehmen, als viele Leute es gerne möchten. Das soll nicht bedeuten, alles Neue “auf Teufel komm raus” gut zu heißen. Es soll aber genauso wenig bedeuten, alles Neue grundsätzlich zu verteufeln. “Besorgte Bürger” sind vielleicht keine Nazis, sondern genau dieses: Bürger, die sich Sorgen machen. Diskutieren wir darüber, was ihnen Sorgen macht. Stellen wir Fakten gegen Emotionen, und finden heraus, was man dagegen tun kann (nicht gegen die Bürger, nicht gegen die Sorgen, sondern gegen die Ursachen der Sorgen). Vielleicht stellt sich ja heraus, dass die eine oder andere Sorge berechtigt ist. Die Warnungen pauschal zu verteufeln ist sicher ebenso falsch wie das reaktive “Git ist doof, CVS ist besser”.

Nachdenken hilft!

 

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2 Kommentare

  1. Hmm, wenn du den Bogen zu Ostern schlägst, steht über dem Abschnitt eine Frage, welche sofort mit “Unmöglich!” beantwortet wird – also braucht man darüber nicht reden. Nochmal, hmm…
    So oder so, das Wochenende hat 4 Tage, juhu!

    1. So wird oft vorschnell eine interessante Diskussion abgebrochen. Das zu zeigen war der Plan.

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