Wenn man die baustellengeplagte Autobahn endlich hinter sich lässt, in bekannte Gefilde einbiegt und sofort einen Parkplatz findet, dann ist es mal wieder AEK-Time in Nürnberg.
Der fremdländisch wirkende Kellner aus der Hotelbar sinniert über die Bestellung “ein großes dunkles Bier”, wir einigen uns letztlich auf ein “König Ludwig Dunkel”. “Oh richtig, das ist ja auch dunkel”, gesteht er lächelnd.
Leider bin ich zu spät, um noch in meinen Lieblingsbiergarten am Kettensteg zu fahren, um das Rauschen des Pegnitz-Wehrs und den Obazder mit dem sehr leckeren Kellerbier zu genießen. Man kann nicht alles haben. Dafür ist der eifrige Kellner schon zum dritten Mal am Tisch, um sich nach meinen Essenswünschen zu erkundigen. Der Arvenaburger lacht mich an, aber ich warte lieber noch etwas. Es ist ja auch nicht eilig. Hoffentlich schmeckt er und lacht nicht nur, schreibt meine Frau.
Langsam verblasst der orangene Farbton auf den umliegenden Hochhäusern, die Sonne verschwindet – unsichtbar für mich – unter dem Horizont. So kommt das unkreative Grau der Hauswände voll zur Geltung, es protzt mit seiner nicht vorhandenen Schönheit. Nicht dass es irgendeinen der anderen Gäste interessieren würde. Das anheimelnde Rauschen des Straßenverkehrs kann sich nicht im geringsten mit dem Wehr am Kettensteg messen, aber wie gesagt: Man kann nicht alles haben.
Immerhin leuchten jetzt die bunten Lampen, die Dämmerung zieht herauf. Langsam wird es kühler. Ich glaube, ich gehe rein in die Bar und bestelle doch den Hamburger.
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