Technische Dokumentation mit Papyrus

Letzte Änderung am 4. August 2022 by Christoph Jüngling

Ein Handbuch für die Software ist ja im Grunde auch nur ein Buch. Darum sollte ein Programm dafür verwendet werden, das darauf spezialisiert ist.

Papyrus Autor 11 LogoIch höre schon die Rufer in den Weiten des Internets: „Nimm Word, das kann alles!“ Und ich möchte ihnen das übliche „Jaaaaa, aber!“ erwidern, denn „alles“ im Wortsinne kann Word natürlich nicht, auch wenn es inzwischen eine ganze Menge kann. Doch die Frage ist berechtigt: Wozu ein weiteres Programm, das noch dazu wieder Lizenzkosten aufwirft?

Schon auf der Homepage des Programms erfährt man vieles, was Papyrus Autor von einer normalen Textverarbeitung unterscheidet. Auch die einschlägigen Tutorials auf Youtube erschlagen den Zuschauer quasi mit Features, so dass man denken könnte: „Hier hat mal wieder jemand alles reingepackt, was ihm so über den Weg gelaufen ist.“ Macht das Sinn? Eine weitere eierlegende Wollmilchsau zu kreieren?

Doch bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass es so wahllos gar nicht ist. Versetzen wir uns in den Autor einer Geschichte, eines Romans. Was benötigt dieser – außer den reinen Textbearbeitungsfunktionen (die natürlich viele Programme bereitstellen)? Der Roman wird sicher Personen beinhalten, möglicherweise sehr viele. Diese Personen handeln an verschiedenen Orten und nutzen verschiedene Gegenstände. Folglich enthält Papyrus eine Datenbank, in der man diese drei verschiedenen Objekttypen eintragen kann, mit Name, Beschreibung und zahlreichen ganz individuellen Eigenschaften. Wann immer der Name dann im Text auftaucht (auch in Deklinationen) wird er eingefärbt. Wenn der Name mit der Maus berührt wird, poppt ein Fenster mit diesen Informationen auf, ein Doppelklick geht sofort in den Bearbeitungsmodus. So hat der Autor die Eigenschaften des Objektes immer im Blick und verliert nicht so leicht die Übersicht.

Ein Navigator und ein Organisator helfen, die Struktur der Geschichte im Blick zu behalten, also die Kapitel und Unterkapitel. Zusätzlich lassen sich bei Bedarf Szenen und Ereignisse definieren, planen und dem Text zuordnen. Und alle diese Objekte wiederum können auf einem Zeitstrahl platziert werden, so das der Autor auch den Ablauf der Geschichte stets im Blick hat. Eine Recherche-Datenbank sammelt Fremdverweise und Informationen schon beim Einfügen eines Zitats aus dem Internet, die natürlich auch mit Textstellen verlinkt werden können.

Tolle Sachen, keine Frage, aber was nützt uns das für eine technische Dokumentation?

Nun, man wird dafür sicher nicht alles brauchen. Um Personen und Orte geht es dabei eher selten, den Zeitstrahl wird man vermutlich auch nicht benötigen. Aber Gegenstände lassen sich durchaus finden und notfalls auch für Software nutzen. Wer mag, kann sich weitere Tabellen mit ganz individuellen Feldnamen selbst anlegen, wie in einer richtigen Datenbank. Die drei vordefinierten und die erweiterten Tabellen lassen sich auch dokumentübergreifend nutzen, ebenso die Recherche-Datenbank. Na, das ist doch schon einiges, oder?

Ja, das geht sicher auch alles mit Word und Access, aber nur manuell, und für die Textverlinkung mit Datenbankeinträgen muss man wohl ein wenig mehr Aufwand treiben. Und dann ist da noch der Duden-Korrektor, der fast in Echtzeit erkennt, wenn man sich mal wieder verhaspelt hat, und der manches davon sogar vollautomatisch korrigiert.

Text umstrukturieren? Das machen wir im Organisator, das kann Word im Prinzip auch. Wie steht es mit der übersichtlichen Anzeige, welche Gegenstände in welchem Kapitel erwähnt werden? Den Status jedes Kapitels mit Icons kennzeichnen? Die immer aktuelle Anzahl der Worte in jedem einzelnen Kapitel? Kommentare im Text? Verschiedenfarbige Klebezettel mit Notizen neben (!) dem Text? Ach so, der Export ist in viele Formate möglich, unter anderem natürlich PDF, epub, mobi und Docx. Ich könnte noch einige Zeit so weiter machen.

Ich glaube, wir sind langsam an einem Punkt angelangt, wo nicht mehr viele „das kann mein Xyz auch“ rufen möchten.

Warum also nicht? Papyrus Autor 11 kostet nur 199 €. Ausprobieren kostet gar nichts (außer etwas Zeit). https://www.papyrus.de/

Papyrus-Karte eines Gegenstands

Der Gegenstand “Access” in Papyrus und seine Verlinkung im Text

Der Navigator in Papyrus

Der Navigator in Papyrus

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