Und wieder bin ich am Kettensteg (GPS, Facebook) gelandet, es ist halt so gemütlich. Und wieder gibt es Obatzder mit Bauernbrot, dazu ein Kellerbier. Ich mag das Zeugs, außerdem wird es irgendwie zur Tradition. Der Obatzder ist lecker. Das findet auch die Wespe, die mit leicht nerviger Beharrlichkeit einen Bissen davon abhaben möchte. Vielleicht lasse ich ihr einen Rest übrig. So klein, wie die Viecher sind, brauchen sie ja nicht viel.
Inzwischen hat der Herbst Nürnberg voll im Griff. Überall gelbe Blätter, und das Thermometer klettert auch nicht mehr ganz so hoch wie bisher. Das heißt aber nicht, dass man frieren muss, die Sonne müht sich redlich, dies zu verhindern. Der Name “Kettensteg” scheint, wie auch die Kasseler “Drahtbrücke”, aus der Bauart abgeleitet zu sein. Heute sind es zwar keine Ketten mehr, aber ich vermute, dass das früher durchaus so war.
Das Rauschen des Wehrs übertönt fast alle Gespräche. Das leise Blubbern der Stimmen wirkt dabei ebenfalls gemütlich. Ein Eichhörnchen huscht durch den abgesperrten Teil des Biergartens, verhält kurz, scheint aber an dem Trubel wenig Interesse zu haben. In der Ferne kläfft ein Hund. Er tut dies mit einer solchen rhythmischen Exaktheit, dass ich zunächst an eine Musikveranstaltung dachte.
In der Innenstadt scheint ein Fest im Gange zu sein. Nicht nur der Hauptmarkt, auch die Brücken über die Pegnitz sind voller Zelte und Biertischgarnituren, von den Menschen gar nicht zu reden. Da Wetter spielt ja auch mit, so dass viele sicher die letzten sonnigen Stunden mit gemütlichem Beisammensein bei Speis und Trank genießen.
Nun sitze ich in der Hotelbar, genieße meinen Sex-on-the-Beach, lasse den Tag Revue passieren … und schreibe. Was auch sonst?
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