Letzte Änderung am 20. Mai 2018 by Christoph Jüngling
Wie es sich für ein Sicherheitsthema gehört, kündigt Thomas Trefz seinen Vortrag zunächst verschlüsselt an. Vielleicht stand der Gedanke Pate, dass, wenn man nicht weiß, worum es geht, das Interesse größer ist. Oder war es nur ein kreativer Einstieg in das eigentliche Thema? Passend dazu gibt es auch im Ordner nur einige Seiten mit Linien zum Mitschreiben. Das alles dient bestimmt nur dazu, die Konkurrenz in die Irre zu führen. Diese Art der Verschleierung macht einem Geheimdienst alle Ehre. Und in der Tat geht es auch genau um dieses in dem Vortrag: Informationen in einer Form zu speichern, damit sie nicht jeder lesen kann.
“Verschlüsselung entschlüsselt” lautet der vollständige Titel in Wahrheit. Es handelt sich bei dem Algorithmus um den Caesar-Chiffre, hier mit einer Verschiebung um 3 Zeichen.
UPDATE: Eine Variante davon kennen Newsgroup-Teilnehmer unter dem Namen “ROT13”, wobei das “ROT” nicht für die Farbe, sondern für “rotate” steht. 13 Zeichen sind genau die Hälfte des ASCII-Alphabets, so dass mit dem Rotationsverfahren (nach Z kommt wieder A) die Ver- und die Entschlüsselung identisch abläuft.
Im SQL-Server, für eMails oder SSL-Verbindungen kann man davon ausgehen, dass es deutlich komplizierter ist.
Zu Beginn gibt Thomas eine Einführung in einige theoretische Grundlagen wie z.B. den Unterschied zwischen symmetrischer und asymmetrischer Verschlüsselung. Dann geht es recht schnell in medias res, d.h. auf den SQL-Server. Einige einfache SQL-Befehle sorgen dafür, dass Schlüssel und Zertifikat angelegt und geöffnet werden, und mit dem Schlüssel kann man dann bestehende Daten ver- und auch entschlüsseln.
Je mehr das Thema vertieft wird, umso intensiver sind auch die Rückfragen, was zeigt, dass das Thema nicht nur komplex, sondern auch sehr interessant ist. Dennoch, auch wenn die Fragen “knackiger” werden, verliert Thomas niemals die Ruhe. Souverän geht er auf alle Einwände ein, grenzt die Themen gegeneinander ab und stellt alle Fragenden zufrieden. Dabei kommt der Spaß auch nicht zu kurz, denn mit Spaß lernt es sich leichter.
Fazit: Ein Kölner Original, überaus kompetent in der Sache und als Redner, mit Herz und Hirn am rechten Fleck.
UPDATE: In der Tat scheint meine Eingangsvermutung korrekt zu sein: Der seltsame Titel zieht offenbar auch meine Leser überdurchschnittlich an. Dieser Artikel hat mit weitem Abstand die meisten Leser gefunden, nämlich mehr als dreimal so viele wie der Zweitplatzierte. Das nennt man Marketing!
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