Über Freitags-Releases

Letzte Änderung am 27. Februar 2016 by Christoph Jüngling

Freitag ist ein guter Zeitpunkt, um Software auszuliefern. Das ist ein schöner Wochenabschluss, ein deutliches Zeichen, dass man etwas geschafft hat. Dann kann man beruhigt in’s Wochenende gehen. Noch besser ist allerdings der letzte Tag vor dem Urlaub.

Wer das behauptet, den sollte man ernsthaft fragen: Und wovon träumst du nachts? Wir alle (zumindest die Entwickler unter uns) haben wohl schon einmal erlebt, dass eine Software nicht genau das getan hat, was wir beabsichtigten. Nur einmal? Mal ehrlich, das kommt doch sicher häufiger vor, oder? Warum ausgerechnet sollte es also an diesem Freitag plötzlich perfekt laufen? Haben wir etwas am Verfahren geändert?

  • Haben wir Unit-Tests geschrieben (überhaupt welche, mehr als sonst, …)?
  • Haben wir die Unit-Tests ausgeführt?
  • Hat die Testabteilung das “Go” gegeben?
  • Sind alle geplanten Anforderungen umgesetzt?
  • Gab es Code-Reviews?
  • Ist das gesamte Team mit der Auslieferung einverstanden?
  • Hat der Product Owner die fertige Version gesehen und abgenommen?

Ich frage ja nur. Denn falls nicht, könnte genau das Gegenteil des erwarteten (nämlich Ruhe) passieren:

  • Samstag 5:05 Uhr: Die Frühschicht meldet “Das Update läuft nicht, Produktion steht!”
  • Samstag 8:12 Uhr: Der Ticketserver meldet 15 neue Bugs.
  • Samstag 10:00 Uhr: Der Chef ist wach (ich erkenne seine Nummer auf dem Display)
  • Sonntag 20:00 Uhr: Die Software läuft endlich wieder, WOCHENENDE!

Das muss doch nicht sein. Heute ist Montag. Ein guter Zeitpunkt, um rechtzeitig über das oben gesagte nachzudenken. Damit es uns am Freitag nicht überrollt. Und jetzt nochmal zurück zu den obigen Fragen …

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