Die Zahlenreihe beim Planning Poker

Letzte Änderung am 11. Juli 2022 by Christoph Jüngling

Eine der Möglichkeiten im Scrum, die relative Komplexität der Stories gegeneinander abzuschätzen, ist das bereits beschriebene Planning Poker. Dabei wird üblicherweise eine Zahlenreihe verwendet, die mit größeren Zahlen immer größere Abstände aufweist.

Der Grund liegt ganz einfach darin, dass größere Aufgaben nicht so detailliert abgeschätzt werden können wie kleine, überschaubare Aufgaben. Das kann man sich ganz einfach vorstellen: Stelle dir eine Aufgabe von etwa einem halben Tag vor. Da fallen dir sicher eine Menge Aufgaben ein und die Abschätzung wird vielleicht sogar auf 1/2 Stunde genau möglich sein.

Wie steht es mit einem Projekt, das voraussichtlich ein halbes Jahr dauert? Würdest du dieses Projekt ebenfalls auf eine halbe Stunde genau einschätzen können? Wohl kaum. Daher ist es auch wenig sinnvoll, zum Beispiel zwischen 90 und 91 Punkten zu unterscheiden. Obwohl man mit Story Points keine Zeiten abschätzt, wird die grundsätzliche Problematik dadurch wohl deutlich.

Planning Poker verwendet eine Zahlenreihe, die der Fibonacci-Reihe sehr ähnlich ist. Diese bildet man ganz einfach, indem man mit 1 und 2 beginnt. Die nächste Zahl ergibt sich einfach aus der Summe der beiden letzten Zahlen in dieser Reihe:

1 + 2 = 3 –> 1, 2, 3

2 + 3 = 5 –> 1, 2, 3, 5

3 + 5 = 8 –> 1, 2, 3, 5, 8

usw. bis 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55, 89, …

Mit zunehmender Größe werden durch diese Bildungsvorschrift automatisch die Abstände größer. Im Planning Poker werden dann die größeren Zahlen nur noch etwas geschönt, was dann zu der üblichen Reihe führt:

1, 2, 3, 5, 8, 13, 20, 40, 100

Die Stories mit 20 Punkten und mehr werden dabei “Epics” genannt. Diese können und sollten nicht direkt eingeplant werden, sondern müssen zunächst in kleinere Stories heruntergebrochen werden, die dann hoffentlich wieder überschaubar sind.

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