Notizbuch im Selbstbau

Letzte Änderung am 11. November 2017 by Christoph Jüngling

Als ich gestern den Hinweis auf die Markdown-Editoren-Übersicht gepostet habe, erinnerte ich mich an eine Idee, die ich im letzten Urlaub ausgebrütet habe. Sicher werden einige von euch Notizenprogramme kennen und vielleicht sogar benutzen, wie z.B. Evernote oder Microsofts OneNote. Beide haben hervorragende Clients für die gängigen Betriebssysteme, und durch die Cloud-Anbindung lassen sich alle Texte mühelos auf alle verknüpften Geräte synchronisieren. Was Dropbox für Dateien macht, machen die beiden genannten (und noch weitere) für Notizen. Tolle Sache!

Ja, tolle Sache, sie hat nur einen massiven Haken: Die Daten liegen in der Cloud, und diese spezielle Cloud ist bei den beiden genannten Programmen sehr wahrscheinlich eine amerikanische Cloud. Und da wenigstens bei Evernote die Daten unverschlüsselt auf deren Servern herumlungern, macht man sich halt so gewisse Gedanken: USA, NSA, Patriot Act, bedingungsloser Zugriff, …

Daher stellte ich mir die Frage, ob ich das nicht auch mit eigenen Mitteln hinbekommen kann. Was würde ich dafür brauchen?

Anforderungen

  • Ich will Texte schreiben können.
  • Die Texte sollen formatierbar sein.
  • Ich will zusätzliche Informationen wie Bilder, Links, etc. hinzufügen können.
  • Ich will die Notizen in einer Notizbuchstruktur verwalten können: Beliebige Notizen und Notizbücher pro Notizbuch.
  • Ich will alle Änderungen regelmäßig gesichert haben.
  • Ich will den Datenbestand an einer zentralen Stelle ablegen können, die mir selbst gehört.
  • Ich will den Datenbestand mit allen Geräten synchronisieren können, bei denen ich das will.

Und wenn ich es recht bedenke, ist das alles eigentlich gar nicht so schwer.

Umsetzung

  • Schreibe Notizen mit einem Markdown Editor
  • Speichere jede Notiz in einer Datei (*.md)
  • Speichere die Dateien (= Notizen) in Verzeichnisse (= Notizbücher)
  • Archiviere und verteile alle Dateien automatisch mit Git
  • Die zentrale Stelle für die Datenspeicherung kann z.B. ein selbst gehosteter Git-Server sein, z.B. Gitlab, für die Testphase geht natürlich auch ein privates Projekt bei Github oder Bitbucket (obwohl wir dann wieder in den USA sind).

Vorteile

Der Benutzer muss dabei lediglich Markdown lernen (je nach verwendetem Editor vielleicht nicht einmal das). Das kann man natürlich auch als Nachteil sehen. Grundsätzlich würde für den Anfang aber auch Notepad gehen, denn Git ist es fast egal, welches Dateiformat es verwaltet. Wichtig ist nur, dass wir ein Dateiformat verwenden, das uns auf allen verknüpften Rechnern zur Verfügung steht.

Die Arbeit mit Git muss nicht zwingend erlernt werden, da alle diese Aktionen nach Möglichkeit im Hintergrund ablaufen sollen.

Das gilt auch für die Synchronisation mit dem zentralen Server und meinen anderen Geräten.

Nur an das Speichern der Texte muss der Benutzer noch denken, und dass sie an der richtigen Stelle zu liegen kommen. Aber je nach Editor lässt sich möglicherweise auch dies automatisieren.

Open Source

Das Ziel dieses Projektes ist, dass alle verwendeten Komponenten möglichst Open Source sein sollen, ebenso wie das Projekt selbst ebenfalls.

Wer dabei sein will, der schaue sich doch einfach mal das Projekt an: https://bitbucket.org/juengling/gitnote/ https://gitlab.com/juengling/gitnote

Und falls jemandem ein coolerer Name einfällt, bin ich für Vorschläge offen :-)

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  1. […] bietet es sich vielleicht an, einen Blick auf meine Idee Gitnote (Blogpost, Repository) zu werfen. Möglicherweise lassen sich die dafür benötigten Mechanismen mit der […]

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