Letzte Änderung am 4. Juli 2019 by Christoph Jüngling
Nun bin ich ja der, der seine Freunde stets mit dem Argument genervt hat, eMails seien nicht sicherer als Postkarten. Zwar mag der Postbote anderes zu tun haben, als alle Ansichtskarten aus dem Urlaub zu lesen, aber zugegeben: Er könnte, wenn er wollte.
Und bei eMails ist das technisch noch viel einfacher und ohne menschliches Zutun möglich. Bei Blogeinträgen natürlich auch (aber dabei ist es gewünscht).
Ich kam mir vor wie der sprichwörtliche Rufer in der Wüste. Wahrscheinlich haben alle heimlich über mich gespottet, über meine überzogene Fantasie, meine Paranoia. Inzwischen habe ich meine zahlreichen “Vorträge” aufgegeben, weil es eh kaum einer ernst genommen hat. Heute gibt es nur eine Handvoll Leute, mit denen ich per PGP oder dem freien GnuPG verschlüsselt kommunizieren kann (meine Schlüssel-ID ist 0x133168CD).
Viele Leute damals haben mit dem Standardspruch geantwortet, sie hätten schließlich nichts zu verbergen. Wenn ich sie dann gefragt habe, ob sie mir auch ihre Kontodaten oder ihre Steuererklärung geben würden, hieß es, das sei ja wohl etwas völlig anderes! Dennoch hört man von Steuerberatern, die ihren Mandanten per eMail Zahlungsfristen mit konkreten Beträgen mitteilen. Rückschlüsse auf das Jahreseinkommen sind dann zumindest der Größenordnung nach mit Mathematikkenntnissen aus etwa der 5. Klasse möglich.
Doch so langsam zeichnet sich ein gegenläufiger Trend ab: Ein zunehmendes Unbehagen ist zu beobachten, gegenüber “Datenkraken” (Google und Facebook werden hier zugerechnet, um nur einige zu nennen) und mitlesenden staatlichen Stellen (Stichwort: Bundestrojaner, eine originelle Umsetzung der Idee auf www.bundestrojaner.net ist inzwischen – 2019 – leider nicht mehr verfügbar, die zweite Idee existiert auch seit mindestens 2018 nicht mehr). Klar, kaum jemand ist der Ansicht, dass es ihn konkret betreffe. Sowas ist ja immer nur eine ganz allgemeine Sache, denen andere zum Opfer fallen. Aber dann, eines Tages … (Auch dieser Link auf www.fuchskind.de musste 2019 gestrichen werden, da er inzwischen auf ein unpassendes Bild verlinkt hat.)
Die Überschrift dieses Artikels entstammt übrigens einer Folge von Star Trek: The Next Generation. Aber das Thema wird hoffentlich nicht erst im 24. Jahrhundert in den Köpfen angekommen sein.
EDIT: Auf www.zdf.de gab es einen interessanten und mahnenden Artikel dazu von Markus Beckedahl: “Unsere Freiheit im Netz verteidigen” (Link entfernt, der Artikel existiert dort nicht mehr).
EDIT 2: “Zweite Idee” entfernt, da der Link nicht mehr existiert.
EDIT 3: Weitere Links entfernt. “Das Internet vergisst nichts?” Von wegen …
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[…] und zu schaue ich mal meine alten Links durch. Damit meine ich ausgehende Links. In dem Artikel Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit hatte ich den Beitrag von Markus Beckedahl Unsere Freiheit im Netz verteidigen verlinkt. Leider […]