Wochenschau 14/2020

Letzte Änderung am 24. Februar 2022 by Christoph Jüngling

Ich dachte, ich schreib einfach mal was. Dies ist die erste Wochenschau in meinem Blog, nicht die vierzehnte – es geht nur um Woche 14 des Jahres 2020. Diese soll jeweils eine wöchentliche Zusammenfassung von Artikeln und Themen bieten, die mir in der vergangenen Woche aufgefallen sind. Und zum Auftakt gibt es ausnahmsweise dann noch die Lottozahlen der kommenden Woche.

Dabei sollte klar sein, dass die Auswahl ausgesprochen subjektiv ist und immer sein wird. In der Hauptsache geht es mir um die Weitergabe von Informationen, die sonst vielleicht untergegangen wären. Es wird eine Menge Links in solchen Artikeln geben, und nicht alles davon wird reine IT-Themen betreffen. Schließlich lautet mein Motto ja auch “Die zwei Seiten der IT”. Und außerdem habe ich ja im Moment eh wenig zu tun.

Dabei will ich gar nicht behaupten, dass diese Idee von mir sei. Inspiriert wurde ich dabei unter anderem von Netzpolitik.org und ihrem Newsletter “Was vom Tage übrig blieb” sowie Hal Fabers “Was war. Was wird.” aus dem Heise-Verlag. Ach ja, und natürlich ist da noch der unvergessliche Ingolf Lück und seine gleichnamige Wochenschau, wer erinnert sich noch?

Um alle Artikel auch später noch wiederzufinden sortiere ich sie in die Kategorie Blog/Wochenschau ein. Ein solcher Kategorien-Link hat natürlich auch sein eigenes RSS-Feed, für den Fall, dass ihr meine anderen Ergüsse nicht so hilfreich findet. Wer nicht weiß, was ein RSS-Feed ist, kann das in meinem älteren Artikel Auf dem Laufenden bleiben mit RSS-Feeds nachlesen.

Hallo und herzlich willkommen zur Wochenschau!

Wir leben inzwischen im Jahr 0 n.C. Die Medien werden von einem einzigen Thema beherrscht: Corona. Doch auch wenn das wohl unvermeidbar ist, will ich mich hier keineswegs dem üblichen Trend anschließen, sondern auch mal über den aktuellen Tellerrand hinaus blicken. Und genau deshalb habe ich auch das Symbolfoto dieser Woche ausgesucht.

Gerade der Generationenkonflikt schien in letzter Zeit mal wieder massiv aufzuflammen: Da hatten wir, noch bevor die Pandemie in Deutschland angekommen ist, die “Oma Umweltsau”. Natürlich gab es auch die unvermeidlichen Schuldzuweisungen an FFF. Die bösen Kids nutzen ja Smartphones, dabei wollen sie doch alle “zurück zur Natur”, oder? Die Jungen gegen die Alten, immer schön mit dem Finger auf die anderen zeigen. Verbunden mit der Frage, wer denn nun für diese Generation sorgen würde, wenn die bösen Alten dank Corona nun endlich den Bach runtergehen, zeigt sich dem abgeklärten Beobachter eigentlich sehr schnell, dass das eine nicht ohne das andere geht. Darum das Symbolbild.

Schweden ist anders

Bild von Giraffew auf Pixabay

Christian Stichler berichtet in der ZEIT von einem Weg, der so ganz anders ist, als wir es bisher in der Krise erlebt haben. Viele Länder setzen mehr oder weniger früh auf Abschottung. Grenzen dicht, Ausgangssperren – oder wenigstens die dringende Empfehlung an die Bevölkerung, mit dem Allerwertesten zu Hause zu bleiben – Strafen bei Nichtbefolgen der Regeln.

Schweden ist anders, zumindest deutlich anders als Dänemark. Während letzteres seine Grenzen seit etwas mehr als einer Woche komplett dicht gemacht hat (Ausnahmen gibt es nur für unvermeidliche Reisen und den Güterverkehr), sieht Schweden das ganz locker. Sogar aus Deutschland könnte man aktuell noch über die Fähren von Travemünde oder Rostock einreisen. Dennoch gelten auch hier einige Regeln: Alte und Kranke werden isoliert, Infizierte sollen zu Hause bleiben. Laut Anders Tegnell, dem obersten staatlichen Epidemiologen, “sei der epidemiologische Nutzen von Schulschließungen im Falle des Coronavirus (…) zweifelhaft. Weder in Italien noch in China hätten sich Schulen als Verbreitungs-Hotspots für das Virus erwiesen.” Wie das mit denen ist, die bereits vor Ausbruch der Krankheit ansteckend sind, ist mir allerdings schleierhaft.

Tja, ob das nun positiv oder negativ ist, man weiß es nicht. Vielleicht muss man auch bedenken, dass Schweden im Gegensatz zu vielen anderen Ländern verhältnismäßig dünn besiedelt ist. Dort kommen im Schnitt nur 23 Einwohner auf einen Quadratkilometer, in Deutschland sind es etwa 10 mal so viel (Zahlen aus Wikipedia, siehe Links zu den Ländern). Der landesweite Schnitt gilt naturgemäß nicht für die Ballungszentren, von denen Schweden aber auch wieder nicht so viele hat. Vielleicht sollte man da einen Unterschied machen.

Das Dilemma der Kuriere

Man sollte doch meinen, dass jetzt, wo viel mehr Menschen zu Hause arbeiten und generell auch zu Hause bleiben sollen, der Bedarf an Bringdiensten aller Art sprunghaft ansteigt. In gewisser Weise scheint das auch so zu sein, aber eben nur in gewisser Weise. Denn laut diesem Heise-Artikel leidet die Branche, und das hat weder mit zu viel noch mit zu wenig Arbeit zu tun.

Grund für die Probleme ist die geänderte Verteilung. Während früher eine bestimmte Mischung aus Einzel- und Sammelzustellungen existierte, auf der die Kalkulation beruhte, haben jetzt die Sammelzustellungen abgenommen, während die Privatleute zwar mehr bestellen, aber dafür eher einzelne Pakete bekommen. Auch die Menge an Lieferungen durch kleine Händler, die den weggefallenen Umsatz wegen der Schließung der Läden dadurch auszugleichen versuchen, spielt dabei eine Rolle. Dabei liegt die gesamte Paketmenge inzwischen auf Vorweihnachtsniveau.

Der zeitliche Aufwand der Zustellung ist jedoch in etwa der gleiche, nur dass jetzt überwiegend nur ein Paket abgegeben wird. Und die Einnahmen resultieren aus dem Paket, nicht aus der Zustellfahrt. Das zerreißt die vermutlich über Jahre hinweg optimierte Mischkalkulation innerhalb von wenigen Tagen.

Meine Idee wäre, die Einzelzustellungen für Privathaushalte z.B. in die DHL-Packstationen umzuleiten. Das bringt dem Einzelnen zwar den Zusatzaufwand, dort hingehen oder -fahren zu müssen, aber das ist vielleicht verschmerzbar. Fährt man mit dem eigenen Auto, dann ist auch das Kontaktverbot recht gut einzuhalten. Und da die Pakete dort bis zu einer Woche gelagert werden, lassen sich vielleicht so mehrere Lieferungen zu einer Abholung bündeln. Dafür gilt das oben gesagte ebenfalls: An- und Abfahrt wiegen vermutlich (zeitlich) schwerer als die Pakete aus den gelben Schubfächern zu entnehmen. Alles was nötig ist, ist ein Kundenkonto anzulegen.

Wie es der Zufall will (wenn es so etwas wie einen Zufall überhaupt gibt) erhielt ich kurz nachdem ich dies schrieb eine Mail von DHL zu genau diesem Thema. Sie informierte mich über die geänderte Abwicklung der Paketzustellung und empfahl unter anderem die Nutzung der Packstation :-)

Noch ein Messenger

“Der Messenger Briar funktioniert auch dann weiter, wenn kein Internet mehr zur Verfügung steht. Er ermöglicht die Verbreitung von Nachrichten, Blogs und Foren sowohl über WLAN und Bluetooth als auch über das Internet.” schreibt Golem. Das klingt perfekt für die Krise, denn wenn ein Kanal ausfällt, gelangt die Nachricht vielleicht über einen anderen doch noch an’s Ziel. Das klingt ähnlich wie bei dem TCP/IP-Routing, wie es im Internet verwendet wird, denn auch dort war die Ausfallsicherheit nach einem größeren Angriff ein wesentliches Designmerkmal.

Briar verschlüsselt alle Nachrichten Ende-zu-Ende. Das ist hier besonders wichtig, da schließlich eine Menge anderer Geräte zwischen Sender und Empfänger an der Übertragung beteiligt sein können.

Um mit einem anderen Briar-User Kontakt aufzunehmen, wird ein persönliches Treffen empfohlen. Dies ist über das Kontakte-Menü und das “+” möglich. Dabei wird das Telefon für 2 Minuten per Bluetooth sichtbar und ein QR-Code wird angezeigt. Der Bildschirm ist dabei zweigeteilt, in der oberen Hälfte ist der Scanner aktiv. Damit sollte sich ein Kontakt zu einer anderen Person direkt neben mir leicht etablieren lassen.

Allerdings gibt es dabei aktuell zwei Probleme: Erstens sollen wir uns ja im Moment nicht treffen, so dass es schwierig wäre, diesen Kontakt erstmalig herzustellen. Und zweitens wäre gerade die physische Nähe für die dezentrale Übermittlung ohne Internet erforderlich, die aus dem genannten Grund ebenfalls von der Häufigkeit reduziert ist.

Im Artikel steht noch “Ist ein Treffen nicht möglich, können die Nutzer auch jeweils ihre Briar-URL austauschen, über die eine Verbindung zwischen ihnen über das Internet hergestellt werden kann”. Dazu habe ich leider nichts in der App gefunden.

Doch nochmal Corona

Coronavirus, GesichtsmaskeZum Abschluss dieser Woche aber nochmal ein Hinweis auf ein wirklich gutes Video von der Wissenschaftsjournalistin Mai-Thi, die uns leider nicht allzu viel Mut macht, was die aktuelle Pandemie betrifft. Es kann dauern. Lange. Sehr lange.

Denn zwei Parameter sind dabei entscheidend: Erstens die Leistungsfähigkeit unseres gesellschaftlichen Gesundheitssystems, und zweitens selbige unseres ureigenen Gesundheitssystems, dasjenige unseres Körpers. Einige Menschen stecken die Infektion locker weg, andere benötigen intensivere Betreuung. Die Anzahl der Patienten, die Intensivmedizin brauchen, darf dabei zu keinem Zeitpunkt höher liegen als die dafür verfügbaren Betten! Andernfalls müssen sehr schwere Entscheidungen getroffen werden, und das will keiner von uns.

Das Konzept FlattenTheCurve ist inzwischen vom Prinzip her sicher bekannt. Eine flachere Kurve bedeutet allerdings auch, dass der gesamte Prozess deutlich in die Länge gezogen wird. Deutlich! Was heißt das? Na vielleicht 1-2 Jahre (siehe im Video ab 8’55”). Daher sind strenge, sehr strenge Maßnahmen kurzfristig notwendig, um die Infektionsrate soweit zu reduzieren, dass man es wieder schafft, die Infizierten rechtzeitig zu isolieren.

Ja, Homeoffice, das sagt sich so einfach. Bei einigen geht das sicher, es kommt auf die Tätigkeit an. Aber diejenigen, die den Staat am Laufen halten, die unsere Infrastruktur betreuen und warten, Lebensmittelversorgung, Gesundheitssystem, Internet, was auch immer notwendig ist, die können leider nicht mal einfach so in’s Homeoffice verschwinden. Und “Zwei Jahre Ferien” à la Jules Verne kann niemand bezahlen. Immerhin hilft es der Umwelt, und der Himmel ist so blau wie selten (keine Ahnung, ob es da einen Zusammenhang gibt). FFF wird sich sicher freuen!

Eines scheint aber inzwischen klar: Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist, das heißt, wenn ein Impfstoff gefunden ist. Mehr will ich jetzt gar nicht sagen. Schaut euch einfach das Video an, falls nötig auch mehrfach.

Whisky

Markenrecht ist ja schon etwas kompliziert, jedenfalls aus meiner Sicht. Argumente wie “das versteht der Käufer nicht, das müsst ihr ändern” muten dabei immer ein wenig vorgeschoben an. Letztlich geht es vermutlich doch nur um’s liebe Geld.

Möglicherweise ist das auch bei dem schon länger schwelenden Rechtsstreit der Brennerei Hammerschmiede aus dem Harz und der Schottischen Whisky-Association (SWA) der Fall. Letztere hat den Rechtsstreit nun gewonnen, womit es der deutschen Brennerei untersagt ist, ihre Marke “Glen Els” weiter zu führen.

Das englische Wort “Glen” bedeutet “Bergtal”, speziell für ein abgelegenes, langes und enges bzw. tiefes Tal, sowie für eine Vertiefung zwischen zwei Hügeln. (Zitat aus Wikipedia) “Els” wiederum leitet sich aus dem “Elsbach” ab, der an der Brennerei vorbei fließt. Da die Gegend durchaus bergig ist, ist der Begriff eigentlich sehr passend. Doch nun ist leider Schluss damit, die Marke heißt in Zukunft “Elsburn”. Am Geschmack des deutschen Whiskys aus dem Harz dürfte sich dadurch vermutlich nichts ändern.

Aus aktuellem Anlass werden die üblichen Führungen und der Ladenverkauf nicht angeboten, der Versand ist laut Website (z.B. auch über Whisky.de) jedoch weiterhin möglich. Und wenn eine Brennerei sowieso mit der Herstellung von hochprozentigem Alkohol beschäftigt ist, dann ist es nur naheliegend, auch etwas gegen eine Corona-Infektion zu tun. Laut Angabe im Shop legen sie jeder Bestellung ab 40 € Bestellwert ein Fläschchen vom Heartside – Hercynian Hand Sanitiser bei.

Hände waschen!

Apropos “Hand Sanitiser”: Auch das ganz normale (!) Waschen der Hände nach einschlägigen Verrichtungen oder wenn man einfach nur “draußen” war (Einkaufen beispielsweise) sollte dabei nicht vergessen werden. Anleitungen zum richtigen Hände Waschen finden sich zu Hauf im Netz. Und wenn die Hände vom vielen Waschen etwas rau werden, mag eine Handcreme vielleicht sehr hilfreich sein.

Die Lottozahlen

Und hier die versprochenen Lottozahlen vom kommenden Samstag:

1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49.

Hey, das war nur ein Gag, ein Clickbait. Schließlich brauche ich ja eure Aufmerksamkeit. Hat’s geklappt? Gern geschehen :-)

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